Einige der Häufigsten Parasiten in der Terraristik

Würmer: 

 

Ein Großteil der Reptilien hat einen Wurmbefall. Während freilebende Reptilien

 gesundheitlich meist relativ unbeeinträchtigt mit einem Wurmbefall leben können, so stellen

 Würmer in der Gefangenschaft ein Gesundheitsrisiko dar. Durch den Kontakt der Tiere und

 auch der Futtertiere mit den Wurmeiern enthaltenem Kot verstärkt sich die

 Parasitenbelastung und es besteht kein Gleichgewicht von Parasiten und Wirt. Die häufigsten

  Würmer sind Nematoden (Rundwürmer) zu denen beispielsweise auch die Oxyuren

 (Pfriemenschwänze), Strongyliden (Hakenwürmer), Zwergfadenwürmer (Gattung

 Strongyloides) und die Spulwürmer (Askariden) gehören. Seltener sind Infektionen mit

 Bandwürmern (Cestoden) oder Saugwürmern (Trematoden).

Spulwürmer:

 

 Die Eier sind oft oval mit einem dunklen Kern oder mit

 Einem jungen Wurm. Sie werden behandelt, indem man dem Tier oral fünf Tage lang

 10 mg Fenbendazol pro Kilogramm Körpergewicht

 Verabreicht.

Flagellaten:

 

 ( Geißeltierchen ) sind Einzeller und stellen ein unterschätztes Problem bei Reptilien dar. Sie

 bewegen sich mit peitschenartigen Fortsätzen (flagellum (lat.) = die Geißel) fort und sind am

 einfachsten durch ihre Fortbewegung erkennbar und unterscheidbar. Während manche

 Flagellatenarten bei Pflanzenfressern tatsächlich unschädlich sind (außer bei extrem starken

 Befall), sind andere in jedem Fall behandlungswürdig, da diese durch die harnableitenden

 Wege in die Nieren aufsteigen können und diese schädigen. Bei Fleisch- bzw. Insektenfressern

 ist ein Flagellatenbefall stets behandlungswürdig. Flagellaten verursachen Entzündungen des

 Magen-Darm-Traktes sowie des Harnapparates, der Kloake und können gelegentlich auch in

 anderen Organen gefunden werden. Um Flagellaten sicher nachweisen oder ausschließen zu

 können ist es wichtig, frisches Probenmaterial zu untersuchen. Bereits nach einigen Stunden

 ist in vielen Fällen ein Flagellatenbefall ohne weiteres nicht mehr nachweisbar. 

  Und bei einer 400-fachen Vergrößerung deutlich zu sehen. Symptome für einen Befall sind

 Futterverweigerung, Erbrechen, Diarrhöen und ein schleimiger oder blutiger Kot.

      

Amöben:

 

Bei Reptilien treten verschiedene Amöbenarten auf, am häufigsten die Gattung Entamoeba,

  mit denen eine Infektion bei Schildkröten zwar meist harmlos verläuft, für andere Reptilien

  jedoch fatale Folgen haben kann. Die wohl gefürchtetste Reptilienkrankheit, die ganze

  Bestände in kürzester Zeit Dahinraffen kann, ist die Amöbendysenterie oder Amöbiasis.

 Symptome sind Auswürgen angedauter Nahrung, Futterverweigerung, vermehrtes

 Trinkbedürfnis, schleimiger, blutiger Kot, eine geschwollene Kloake, eine

 Unnatürlich gestreckte Körperlage und Apathie. Amöben (Wechseltierchen) sind

 Als dunkle Kerne in einem helleren Protoplasma (einer durchsichtigen, sind

 Langsam bewegenden Zellen) zu erkennen. Man weist sie mit Ludolfscher Lösung (

 Laborbedarf) nach.

Kokzidien: 

 

 

Kokzidien sind einzellige Parasiten, die meist die Darmschleimhaut befallen, oder aber auch

  andere Organe wie die Gallengänge. Im Kot findet man die Oozysten dieser Parasiten.

 Verringerte Fresslust, Abmagerung und Diarrhö (mit Blut) sind Zeichen

 Für eine Kokizidiose. Kokzidien sind Sporentierchen. Manchmal findet man

 Kleine runde oder sich teilende Stadien im Kot. Behandeln Sie diese Erkrankung (

 Eventuell präventiv) mit Bayrena oder Durenat (2-Sulfanilamido-5-Methoxypyrimidin; beim Tierarzt erhältlich).

Kryptosporidien:

 

Den Kokzidien ähnlich, jedoch um einiges kleiner sind die Kryptosporidien. Diese stellen ein nicht unbeträchtliches Problem dar.

Die Diagnostik ist um einiges aufwendiger, als bei den meisten anderen Parasiten.

Eine Kryptosporidienuntersuchung empfiehlt sich beim Zukauf insbesondere von Leopardgeckos, Kornnattern und Tieren aus dem Zoofachhandel.

Behandeln:

 

 

 

Behandeln Sie kranke Tiere nicht selbst, wenn Sie ein Laie sind.

Suchen Sie Kontakt zu Reptilienkundigen Tierarzt oder zu Erfahrenen Terrarianern, sie können oft helfen. Es gibt kaum Medikamente,

dieSpeziell für Reptilien angeboten werden. Wenn man gängige Heilmittel einsetzt, müssen sie niedrig dosiert werden. Wenn Sie sich nicht im Klaren über die Dosierung sind, ziehen Sie einen Fachmann zu Rate. Wichtig ist auch das Gewicht Des zu behandelnden Tiers. Ein falscher Faktor 10 bei der Dosierung kann tödlich Sein. Nehmen Sie auch die Ratschläge und Tipps der erfahrenen Terrarianer an, denn Ihr Tier ist ein Lebewesen und kein Sachgegenstand.